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Die Siegelprüfung lohnt sich

Auf welche Siegel kann man sich beim Einkauf verlassen?

Und was bedeuten sie genau?
Hier finden Sie eine Auswahl an empfehlenswerten Logos und Labels, die beim Einkauf von nachhaltigen Lebensmitteln helfen. Die Siegelprüfung lohnt sich:

Fair gehandelte Produkte aus der ganzen Welt
Fairtrade-Siegel
Das Fairtrade-Siegel zeichnet laut eigenen Angaben Produkte aus, bei denen alle Zutaten zu 100 Prozent unter Fairtrade-Bedingungen gehandelt und physisch rückverfolgt werden können. Das Regelwerk, enthält konkret überprüfbare, soziale, ökologische und ökonomische Kriterien, die Kleinbauern-Organisationen, Plantagen und Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette einhalten müssen, um eine nachhaltige Entwicklung der Produzentenorganisationen in den Entwicklungs- und Schwellenländern zu gewährleisten.
GEPA-Siegel
Als Fair Trade-Pionier steht die Arbeit der GEPA gemäß ihren eigenen Aussagen seit über 40 Jahren für Transparenz und Glaubwürdigkeit. Als größte europäische Fair Handelsorganisation arbeiten sie mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner dabei mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Dabei verwendet laut die GEPA ihre Gewinne ausschließlich für die Ziele des Fairen Handels.
Naturland-Fair-Siegel
Naturland Fair vereint Ökologischen Landbau, Soziale Verantwortung und Fairen Handel - regional und weltweit. Fairer Handel ist ein wichtiger Schritt zu mehr Selbstbestimmung der Erzeuger. Naturland Fair fügt diesem ökonomischen Nachhaltigkeitsaspekt die ökologische Dimension hinzu. Regional, national und international setzt sich der Öko-Verband dafür ein, dass Öko-Bauern weltweit eine Zukunft haben. Das geht nur, wenn sie von ihren Erzeugnissen leben können. Faire Preise, verlässliche Handelsbeziehungen und soziale Verantwortung legen dafür die Grundlage. Sie sind die tragenden Säulen der Naturland Fair Zertifizierung, mit der Unternehmen seit 2010 ihr Bekenntnis zu engagiertem Miteinander im wirtschaftlichen Handeln sowie in der Gesellschaft verdeutlichen.
Hand-in-Hand-Siegel
Das firmeneigene HAND IN HAND-Siegel von Rapunzel findet sich auf allen Produkten, deren Rohstoffe zu mehr als 50% fair gehandelt werden. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit über viele Jahre, der ständige Austausch, persönliche Besuche aber auch unabhängige Inspektoren und regelmäßige Kontrollen garantieren die hochwertige Produktqualität.
World-Fair-Trade-Siegel
Der World Fair Trade Organization (WFTO) haben sich mehr als 400 Organisationen des Fairen Handels zusammengeschlossen. Die WFTO zeichnet Unternehmen aus, die sich für eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Produzenten in Entwicklungsländern einsetzen. Die WFTO verifiziert, dass Mitgliedsunternehmen sich an den zehn Prinzipien des fairen Handels ausrichten. Die WFTO ist eine Mitgliedsorganisation. Nur Unternehmen, die das System erfolgreich durchlaufen, dürfen ihre Produkte mit dem Siegel WFTO Guaranteed Fair Trade kennzeichnen.
Bio-Produkte aus ökologischem Landbau
EU-Bio-Siegel
Das EU-Bio-Siegel fördert die biologische Landwirtschaft und beinhaltet u.a. den Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel, die Einhaltung der höchstzulässigen Anzahl von Tieren pro Hektar sowie einer artgerechten Haltungsform, biologischen Futtermitteln und dem Verbot von präventiver Antibiotika-Gabe sowie von Gentechnik. Ein zusammengesetztes Lebensmittel darf nur dann „bio“ oder „öko“ genannt werden, wenn die Zutaten zu mindestens 95 Prozent den Kriterien entsprechen.
Deutsches Bio-Siegel
Das von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) vergebene, deutsche Bio-Siegel wurde 2010 vom EU-Bio-Logo abgelöst. Aufgrund der hohen Bekanntheit und Akzeptanz wird es weiterhin von den Herstellern verwendet und kennzeichnet Produkte aus kontrolliert biologischem Anbau. Für das Bio-Siegel gelten mit der EU-Ökoverordnung dieselben Kriterien wie für das EU-Bio-Siegel. Mit dem Label gekennzeichnete Lebensmittel schließen die Verwendung gentechnisch veränderte/n Organismen, synthetischen Pflanzenschutzmitteln, leicht löslichen mineralischen Düngern, Geschmacksverstärkern, künstlichen Aromen, Farbstoffen und Emulgatoren aus.
Bayerisches Bio-Siegel
Das Bayerische Bio-Siegel des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten entspricht dem Verbraucherwunsch nach hoher Bio-Qualität und nachvollziehbarer Herkunft. Nur Produkte, deren Bio-Qualitätsstandards deutlich über den gesetzlichen Vorgaben liegen und aus der angegebenen Region stammen, dürfen dieses Siegel tragen.
BESONDERS EMPFEHLENSWERT sind diese drei größten, ökologischen Anbauverbände, welche sich selbst noch strengere Richtlinien & höhere Standards auferlegt haben:
Bioland
Bioland unterstützt die Kreislaufwirtschaft, bei der z.B. mittels Tierdung aus eigener Haltung dem Boden wieder Nährstoffe zugeführt werden. Die ökologischen Standards beinhalten eine Gesamtbetriebsumstellung auf BIO, Beschränkung der Düngemenge sowie der Geflügel und Schweine pro Hektar Fläche. Sie schreiben den Weidegang für Rinder, ständigen Auslauf für Legehennen und Tiertransporte von maximal vier Stunden und 200 Kilometer vor. Zudem garantiert das Siegel, dass mind. 50% des Biofutters vom eigenen Betrieb oder regionaler Kooperation stammt und fördert damit insbesondere die Regionalität der Produkte.
Naturland
Das Label von Naturland setzt bei Anbau und Verarbeitung von Nahrungsmitteln auf hohe ökologische Standards und berücksichtigt soziale Aspekte, wie den Ausschluss von Kinderarbeit oder die Wahrung der Menschenrechte. Die strengen Kriterien beinhalten auch hier eine Gesamtbetriebsumstellung auf Bio, Beschränkung der Düngemenge sowie der Anzahl Geflügel und Schweine pro Hektar Fläche und der Tiertransporte, den Weidegang für Milchvieh und ständigen Auslauf für Legehennen.
Demeter
Demeter schreibt eine Gesamtbetriebsumstellung vor, mit strikten Vorgaben zu Pflanzenschutzmitteln und einer Beschränkung der Düngemenge. Die Tierhaltung dient der Produktion von Kompost für den Ackerbau und die Richtlinien fordern von den Betrieben u.a. die Haltung von weniger Geflügel und Schweine pro Hektar Fläche als die EU-Vorschriften. Auch der Auslauf für Rinder mit soviel Weidegang wie möglich, dem Verbot ihrer Enthornung sowie dem Auslauf für Legehennen sind hier genau festgelegt.

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Siegel sollen uns helfen, unsere Kaufentscheidung leichter treffen zu können. Sie vereinfachen die Qualitätsprüfung und geben Orientierung – auch wenn teilweise nur Mindeststandards berücksichtigen wurden und die Übersicht bis ins Detail oftmals fehlt. Trotzdem helfen sie uns Verbrauchern dabei, zwischen besseren und schlechteren Produkten zu unterscheiden.

Unsere Siegelübersicht soll auch Klarheit über die Herkunft der Siegel geben. So gibt es einerseits „offizielle“, staatliche Siegel, welche die Einhaltung bestimmter Gesetze und Grenzwerte prüfen und auszeichnen. Bezeichnungen wie „Bio“ und „Öko“ sind im Lebensmittelbereich gesetzlich geschützt.

Andere Kennzeichnung stammen von Interessengemeinschaften. Ihre Label kennzeichnen die Einhaltung selbstdefinierter Regeln, welche sich in Art und Umfang unterscheiden und meist strenger als die gesetzlichen Vorgaben sind.

Zudem nutzen auch viele Firmen selbst-kreierte Labels für Vermarktungszwecke. Diese können eine wertvolle Einkaufshilfe und glaubwürdig sein – müssen es aber nicht. D.h. hier lohnt sich auf jeden Fall ein zweiter bzw. kritischer Blick, d.h. die Siegelprüfung lohnt sich.

Eine weiterführende Liste ist auch auf Utopia zu finden.

Siegel-Check von Neubiberg for Future