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Energie sparen durch umsichtiges Heizen

Die Klimakrise und nun auch die Folgen des Ukrainekriegs motivieren uns, Heizenergie zu sparen. Durch die Begrenzung der Preisbremse für Gas und Fernwärme auf  80 % des Vorjahresverbrauchs erhöht sich noch der Anreiz für  Einsparungen.  Die Bereitschaft dazu scheint allgemein sehr hoch zu sein. Doch wie kann man Energie sparen durch umsichtiges Heizen erreichen?

Raumtemperaturen temporär oder dauernd herunter zu regeln sind empfohlene Maßnahmen, die sofort und ohne Investition umsetzbar sind. Wann und wie das umzusetzen ist, soll dieser Artikel ausleuchten.

Ein paar quantitative Aussagen hierzu vorweg:

  • Ein Grad Raumtemperatur weniger bedeutet 6 % weniger Verbrauch für Heizen.
    Das wären 5 Prozent des Gesamtverbrauchs – einschließlich
    Durch mehrere Grad Raumtemperaturreduktion lassen sich Verbrauchsreduktionen im zweistelligen Prozentbereich erzielen.
  • Mit temporärer Absenkung lassen sich je nach Gebäudeisolation 5-20 % Heizenergie einsparen. Dies gilt insbesondere für Zentralheizung mit Heizkörpern – weniger für die trägeren Fußbodenheizungen.

Bei selten genutzten Räumen kann durch stärker abgesenkte Temperatur noch mehr gespart werden. Hier ist jedoch darauf zu achten, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist, sonst könnte es zu Schimmelbildung kommen. Da Luftfeuchtigkeit meist erst durch Bewohnen entsteht, ist dies jedoch selten – und das meist  nur in schlecht isolierten Wohnungen. Dort sollte dann eine etwas moderatere Absenkung stattfinden.

Leider liest und hört man immer wieder, dass solche Absenkung zu meiden sei, weil sie zu höherem Verbrauch wegen des Ausgleichs der Abkühlung führen würde. Dies ist schlichtweg falsch – außer man bezieht sich auf (an sich unnötiges) extrem schnelles Aufheizen durch Übersteuerung der Heizung. Insbesondere bei Wärmepumpen ist zu verhindern, dass sich nicht durch falsche Einstellungen nach der Absenkung die elektrische Zusatzheizung (Heizstab) zuschaltet. .

Empfehlungen des Umweltbundesamtes

  • Wohnraumtemperatur von nicht mehr als 20 °C, für die Küche: 18 °C, für Schlafzimmer: 17 °C.
  • Reduktion nachts oder tagsüber bei Abwesenheit um ein paar Grad.
  • Während der Nachtstunden Senkung der Raumtemperatur in Wohn- und Arbeitsräumen um 5 °C. Bei Abwesenheit von wenigen Tagen ebenfalls Reduktion auf 15 Grad, bei längerer Abwesenheit sogar noch etwas tiefer.

Siehe https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/heizen-bauen/heizen-raumtemperatur#unsere-tipps

Überblick: Raumtemperatur verändern, wie sag ich´s meiner Heizung?

Wie kann man die gewünschten Raumtemperatureinstellungen bei der eigenen Bestands- oder auch bei einer neuen Heizung erreichen? Folgende Aussagen wollen ein wenig Hilfestellung bei der zuweilen etwas unübersichtlichen Informationslage geben.

Dazu  zunächst eine Zusammenfassung für Einstellungen von Heizkörperheizungen (mit beliebiger Wärmequelle). Fußbodenheizungen werden hier nicht besprochen.

  • Heizkörperthermostate sind entscheidend: Temperatureinstellungen sind an Heizkörperthermostaten für jeden Raum notwendig

  • Thermostate nicht voll aufdrehen: Thermostate sind im Alltag nicht vollständig aufzudrehen. Damit würde schlichtweg keine Steuerung mehr stattfinden. Anders als man zuweilen hört oder liest würde (für richtig eingestellte Heizungen) dadurch auch keine schnellere Aufheizung stattfinden.
    Wenn wirklich einzelne Räume nicht hinreichend geheizt werden können, sind andere Maßnahmen – siehe weiter unten – notwendig und möglich.
  • Temperaturanzeigen richtig deuten
    • Temperaturvorgaben an (zentralen) Heizungsteuerungen erzwingen NICHT die angegebene Raumtemperatur, da sie keinen Einfluss auf Thermostate haben.
    • Selbst Temperatureinstellungen und Temperaturanzeigen an Heizkörpern beziehen sich nicht direkt auf die Raumtemperatur (haben aber einen Einfluss darauf).
  • Raumthermometer nutzen: Beobachtungen der erzielten Raumtemperatur sollen nicht am Heizkörper sondern im Raum und dort am besten durch Nutzung von Raumthermometern stattfinden. Die Korrektur der Thermostateinstellungen ist so leichter und verlässlicher möglich als nach subjektivem empfinden.
  • Absenkungszeiten programmieren:
    • Automatische zeitgesteuerte Absenkung der Raumtemperatur ist meist durch die Heizungssteuerung möglich – allerdings nur für alle Räume gleichzeitig.
    • Moderne Thermostate erlauben zusätzliche zeitgesteuerte oder ferngesteuerte Temperaturabsenkung für einzelne Räume.

Die Details obiger  Einstellungen und die darüber hinausgehenden Möglichkeiten der Heizungssteuerung finden Sie in unserem Artikel Sparsamkeit und Heizkomfort vereinbaren –  durch richtige  Einstellungen.