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Igelhilfe – aber richtig!

Der Igel und sein Winterschlaf / Folge 1: Im Herbst heißt es ab in die Heia

Igel halten Winterschlaf. Das ist allgemein bekannt. Was jedoch kaum einer weiß, sie tun es zu unterschiedlichen Zeitpunkten und auch nicht an einem Stück.

Wann und wie lange ein Igel Winterschlaf hält, hängt von verschiedenen Faktoren ab – unter anderem von Geschlecht und Alter. Aber auch von der Region, in der er lebt und klimatischen Verhältnissen. Das Nahrungsangebot spielt ebenso eine Rolle wie der gesundheitliche Zustand des Igels und ob er ein geeignetes Winterquartier gefunden hat beziehungsweise dort bleiben kann.

In der Regel findet der Winterschlaf bei Männchen von Mitte Oktober bis Mitte März statt, bei Weibchen von Mitte November bis Anfang April. Spät geborene Jungigel, die ihr Winterschlafgewicht noch nicht erreicht haben, kann man – besonders bei milden Temperaturen – mitunter bis in den Dezember hinein auf Futtersuche antreffen.

Was ebenfalls wenig bekannt ist: Der Igel schläft die ganzen Monate nicht an einem Stück. Im Durchschnitt verbringt er nur achtzig Prozent des Winterschlafes wirklich schlafend. Zwischenzeitliches Aufwachen ist normal. Doch weil er dabei meist im Nest bleibt, merkt es keiner. Es kommt sogar vor, dass ein Igel seinen Winterschlaf unterbricht und einige Tage umhergeht. Die Gründe dafür sind vielfältig und müssen nicht immer bedenklich sein.

Gut zu wissen: Selbst jetzt im November kommt es immer wieder vor, dass Igel gesichtet werden. Manch ein Igelfreund gerät dann schnell in Sorge und nimmt so einen kleinen Stachler einfach mit nach Hause. Doch das kann mehr Schaden anrichten als es nützt, zumindest wenn das Tier nicht wirklich hilfsbedürftig ist. 

Deshalb: Wenn man einem Igel begegnet, ist es wichtig, ihn genau zu beobachten, bevor man voreilig etwas Unbedachtes unternimmt. Hat der Igel eine rundliche Gestalt, ist also gut genährt? Ist er aktiv und munter, äußerlich unversehrt und zeigt igeltypisches Verhalten? Hat er runde, glänzende Knopfaugen, die nach außen gewölbt hervorstehen, ein feuchtes Näschen und ein intaktes Stachelkleid? Alles mit Ja beantwortet? Glück gehabt! Der Igel ist vermutlich gesund und somit ist es nicht notwendig ihn mitzunehmen – und in dem Fall auch gesetzlich verboten. 

Im 2. Teil gibt Cornelia Schönhardt, Leiterin Wildtierhilfe Neubiberg, Tipps zum Umgang mit Igeln, welche die oben genannten Kriterien nicht erfüllen und unsere Hilfe benötigen. Weitere Informationen zum Thema Igelhilfe finden Sie auch in ihrem Artikel im Münchner Merkur.

Igelhilfe beim Winterschlaf