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Sparsamkeit und Heizkomfort vereinbaren

Im Folgenden wird detailliert auf die zentralen Einstellungsmöglichkeiten von Heizkörperheizungen eingegangen. Durch die richtigen Einstellungen können Sie Sparsamkeit und Heizkomfort vereinbaren.

Heizkörperheizungen richtig einstellen
Die folgenden Aussagen betreffen Radiator- bzw. Heizkörper-Heizungen, die die Wärme über die Luft abgeben – im Gegensatz zu Fußbodenheizungen.

Die Raumtemperatur wird im Wesentlichen durch die Thermostate der Heizkörper geregelt. Bei Gemeinschaftsheizungen ist es oft die einzige Steuerungsmöglichkeit.

Mehr Einflussmöglichkeiten hat man, wenn man zusätzlich zu den Heizkörperthermostaten die vollständige Kontrolle über die Zentralheizung (Zeitsteuerung und Kennlinie) hat.
Das bedeutet jedoch auch höhere Komplexität für die notwendigen Einstellungen.

Dieser Beitrag hat zum Ziel sowohl den Umgang mit Thermostaten als auch den mit der zentralen Steuerung auszuleuchten.

   
Bildquellen: https://www.viessmann.de/de/wissen/anleitungen-und-tipps

Alle folgenden Aussagen sind unabhängig von der genutzten Wärmequelle (Öl, Gas, Pellets, Hackschnitzel, Wärmepumpen etc.).

Heizkörperthermostate, Schlüsselkomponenten für Raumtemperatur

Konventionelle Heizkörperthermostate steuern die Raumtemperatur eigenständig, indem sie den Heizungswasserdurchlauf durch Heizkörper regeln. Die Heizwirkung ist natürlich von der Temperatur des Heizungswassers abhängig. Diese Temperatur wird meist von einer zentralen Steuerung – als Maximaltemperatur –  für alle Heizkörper gleich geregelt.
Die raumspezifische Begrenzung auf Wunschtemperaturen findet letztlich durch die einzelnen Heizkörperthermostate statt.

Bessere Thermostate, Smart Home

Seit vielen Jahren gibt es die Möglichkeit komfortablerer Kontrolle der Raumtemperatur durch programmierbare Thermostate an Heizkörpern: Spezifische Absenkung der Temperatur wird damit auch für Wohnungen ohne eigene zentrale Steuerung automatisierbar  – und das unterschiedlich in verschiedenen Räumen.  Zudem ist ein- und Ausschalten von programmierbaren Zielwerten mit einem Knopfdruck möglich.
Neuerdings gibt es auch ferngesteuerte programmierbare Thermostate (smart home).
Für einzelne Heizkörper sind programmierbare Thermostate bereits für 30 Euro zu haben. Fernsteuerbare, programmierbare Thermostate gibt es ab 50 Euro. Sie erlauben neben komfortabler Programmierung aus der App auch manuelles Ein- und Ausschalten durch  Handys oder Computer im Wohnbereich oder von außerhalb, also auch von unterwegs (Preischeck Januar 2023).

Zu beachte ist jedoch, dass Heizkörperthermostate eigenständig nur Kontrolle im Sinne von Temperaturreduktion steuern können. Für Temperaturerhöhung sind sie natürlich auf zeitgleich eingeschaltete Zentralheizungen angewiesen.

Bedeutung von in Grad Celsius angezeigten Temperatureinstellungen

Bei modernen Thermostaten und erst recht bei den meisten zentralen Steuerungen werden (Raum-) Zieltemperaturen in Grad Celsius angegeben. Diese Gradangaben sind jedoch meist irreführend. Die einstellbaren Temperaturen sind nicht wirklich erzielbare Raumtemperaturen sondern sehr grobe Schätzwerte oder einfach Nahumgebungstemperaturen der Thermostate. Sie stehen nur für die Temperatur bei deren Erreichung am Thermostat (!), das dann den Durchfluss für warmes Heizungswasser schließt. Die erzielte Raumtemperatur liegt meist einige Grade unter der Schließtemeperatur.

Die geregelte Raumtemperatur hängt von weiteren spezifischen Parametern ab, wie z.B. Raumgröße, Heizkörpergröße, Heizdauer, Isolation des Hauses sowie von temporären Faktoren wie Zusatzheizung oder Sonneneinwirkung.

Einstellung von Thermostaten für gewünschte Raumtemperaturen

Die Raumtemperatur wird durch die Heizkörperthermostate geregelt. Dies geschieht weitgehend unabhängig von den Einstellungen der Heizungssteuerung.
Bei der  Einstellung von Thermostaten für Heizkörper ist Folgendes zu beachten:

  • Sinnvoll ist jeweils die gemeinschaftliche Berücksichtigung aller Heizkörperthermostate in einem Raum.
  • Die an programmierbaren Thermostaten einstellbaren Zieltemperaturen sind nicht mit den im Raum erreichten Temperaturen identisch. Diese liegen meist ein paar Grad darunter.
  • Die Skala 1-5 bei normalen Thermostaten entspricht nicht irgendwelchen fest vorgegebenen wohnungsunabhängigen Raumtemperaturen, auch wenn man  immer wieder gegenteilige Aussagen im Internet findet.
  • Für die Beobachtung des passenden Wärmegefühls im Raum sollte man eine Wartezeit von – je nach Raumgegebenheiten – 2-3 Stunden ansetzen.
  • Die Nutzung eines Raumthermometers wird empfohlen. Das verhindert subjektive Wahrnehmungsschwankungen und dadurch unnötig häufig zu wiederholende Veränderungen.
  • Thermostate sollen nicht maximal aufgedreht werden, denn dann schalten sie gar nicht mehr ab. Raumtemperatur und Heizleistung können dann unnötig steigen.
  • Falls die notwendigen Raumtemperaturen mit obiger Vorgehensweise nicht hinreichend erreicht werden können, müssen Parameter der zentralen Heizungssteuerung eingestellt werden siehe auch unser Arikel zu Einstellungen von Zentralheizungen für Heizkörperbetrieb . Dort sind auch Maßnahmen zur Verhinderung der Übersteuerung und des dadurch unnötigen Verbrauchs beschrieben.